Historisches
Ein kurzer Überblick über die historische Entwicklung der Stadt Glücksburg:
Vorzeit – Rudekloster – Herzogtum (bis 1779) | |
Vorzeit | Zahlreiche jungsteinzeitliche und bronzezeitliche Grabstätten beweisen, dass der Glücksburger Raum ein sehr altes Siedlungsgebiet ist. |
6.9.1209 | Die Zisterziensermönche des Klosters Guldholm am Langsee erhalten das Gebiet Rus regis für eine neue Klostergründung. |
21.12.1210 | Einweihung des neuerrichteten Rudeklosters. Damit setzt die eigentliche Besiedlung des Glücksburger Raumes ein, vorher gab es nur das kleine Dorf Skovby in der Gegend des heutigen Hindenburgplatzes. Das Rudekloster hat umfangreichen Landbesitz und besitzt auch große politische Bedeutung. Die Mönche kultivieren das Land und stauen den Mühlenteich. Das Kloster wird nach der Reformation 1538 säkularisiert und 1582 abgerissen, nur wenige alte Gegenstände sind erhalten. Unter dem Schlosssee liegt noch der alten Friedhof der Mönche. Aus der Klosterzeit stammen in Glücksburg vielleicht noch die Gewölbe der alten Klosterschänke (Große Straße ) und die alten Eiben in der Rathausstraße 36. |
23.4.1582 | Bei der Landesteilung des Erbes Johanns des Älteren fällt das Gebiet des Rudeklosters an dessen Neffen Herzog Johann den Jüngeren von Schleswig-Holstein-Sonderburg. |
1582 - 1587 | Nach dem Abbruch des Rudeklosters lässt Johann der Jüngere an fast gleicher Stelle. das Wasserschloss Glücksburg erbauen. Im 18.Jahrhundert ensteht der Schlosspark, 1827 in heutiger Form die Orangerie. Der Ort Glücksburg hängt vollständig vom Schloss ab und hat einige Hundert Einwohner, vor allem in der heutigen Großen Straße und der Collenburgerstraße. |
9.10.1622 | Johann der Jüngere stirbt auf Schloss Glücksburg. Er teilt sein ohnehin kleines Herzogtum unter seine vielen Söhne. Insgesamt hatte er 23 Kinder aus zwei Ehen. |
1622 - 1779 | ist Glücksburg Residenzstadt des kleinen Herzogtums Schleswig-Holstein. Bedeutendster Herzog ist Philipp Ernst ( 1673-1729). |
1730 - 1786 | Philipp Ernst Lüders ist Hofprediger, seit 1754 auch Propst in Glücksburg. Er ist einer der bedeutendsten Agrarreformer und Agrarlehrer des 18. Jahrhunderts. Hinter seinem Haus - heute Flensburger Straße 1 - legt er seine berühmten Versuchsfelder an. Er förderte den Kartoffelanbau, die Verkoppelung, den Kleeanbau, den Fruchtwechsel und weitere technische Verbesserungen in der Landwirtschaft, um die Lebensbedingungen der Bauern zu verbessern. |
13.7.1762 | Propst Lüders gründet die Königlich Dänische Ackerakademie, einen der ersten landwirtschaftlichen Vereine überhaupt. |
13.3.1779 | Mit dem Tod des letzten Herzogs Friedrich Hinrich Wilhelm stirbt die Glücksburger Herzogslinie aus. Das Gebiet wird vom dänischen König eingezogen und als Munkbrarupharde dem Amt Flensburg zugeordnet. Bis 1824 lebt im Schloss die bedeutende Herzoginwitwe Anna Carolina, die sich um den Ort verdient gemacht hat (Industrieschule, Sparkasse, Carolinenstift für arme Familien). Sie ist auf dem alten Friedhof begraben. |
Vom Ende des Herzogtums bis zum Beginn des Ostseebades (1779 – 1872) | |
1780 | Der spätere Gasthof Ruhetal wird von Ludwig Johannsen als Brauerei und Brennerei gegründet ( Brau- und Brenngerechtigkeit 1784). |
1784 | Parzellierung der Vorwerksländereien auf dem Bremsberg, weitere Parzellierungen in diesen Jahren. |
1801 | wird die Glücksburgische Friedrichsgarde gegründet. Sie ist damit heute als Schützenverein ältester Verein der an Vereinen sehr reichen Stadt. |
6.7.1825 | Der dänische König überträgt Herzog Friedrich Wilhelm Paul Leopold von Schleswig-Holstein-Sonderburg-Beck das Schloss; allerdings ohne Regierungsgewalt. Er ist Begründer der jüngeren Glücksburger Linie. |
7.7.1842 | Glücksburg erhält die Fleckensgerechtigkeit mit dem Privileg, zweimal jährlich Markt abhalten zu dürfen. Der Ort zählt zu der Zeit zwischen 700 und 800 Einwohnern und hat seine frühere Bedeutung längst verloren. |
1848 | Glücksburg wird in den Schleswig-Holsteinischen Krieg verwickelt. Gefechte mit dänischen Schiffen vor Holnis. Das Schloss wird zeitweise von dänischen Truppen besetzt. |
1854 - 1863 | ist das Schloss Sommerresidenz des dänischen Königs Friedrich VII., der hier gemeinsam mit der Gräfin Danner lebt. Er stirbt hier auch am 15.11.1863. Die Königseiche am Schlosssee ist einer seiner Lieblingsplätze. Sein Nachfolger als dänischer König wird der Glücksburger Prinz Christian, später „Schwiegervater Europas“ genannt, weil seine Nachkommen auf mehrere Throne Europas gelangen. |
1864 | Auch in den Krieg von 1864 wird das Schloss einbezogen und zeitweilig preußisches Hauptquartier und Lazarett. Nach der Rückgabe an die herzogliche Familie leben hier Herzog Carl und die beliebte Herzogin Wilhelmine. Sie sind auf dem kirchlichen Friedhof begraben und erhalten ein Denkmal am Schlosssee. |
Glücksburgs große Zeit als Ostseebad (1872-1914) | |
1872 | Nachdem es schon seit den 30er Jahren erste Vorläufer einer Badentwicklung in Quellental gegeben hatte, beginnt der Aufstieg Glücksburgs als Fremdenverkehrsort 1872 mit der Gründung der Ostseebad-AG durch Flensburger und Glücksburger Geschäftsleute und Ärzte. Am 30.6.1872 wird in Sandwig das erste kleine Curhaus eröffnet, 1873-75 dann an dessen Stelle das berühmte Strandhotel gegenüber der Dampferanlegebrücke. Pächter wird der bekannte Flensburger Hotelier Siegmund Satz, der dem Hotel Weltgeltung verschafft. Bekannte Gäste wie Thomas Mann, Klaus Groth und der letzte Kaiser sind dort zu Gast. Es folgt die Einrichtung von Badeanstalten - noch streng getrennt nach Damen und Herren -, weitere Hotels und Pensionen und die notwendige Infrastruktur entstehen. Die Zahl der Badegäste steigt von 400 auf über 2000 um die Jahrhundertwende. Das wirtschaftliche und kulturelle Leben blüht. |
1881 | Gründung der Freiwilligen Feuerwehr Glücksburg |
1885 | wird die Kleinbahn zwischen Glücksburg und Flensburg eingeweiht und ein Jahr später nach Kappeln weitergeführt, sie wird 1953 eingestellt. Der älteste kleine Bahnhof liegt in der Großen Straße. Zahlreichen Übergänge sind nicht gesichert, so gibt es im Laufe der Jahre einige schwere Unfälle. Auf der Förde herrscht während der ganzen Zeit ein reger Schiffsverkehr mit vielen täglichen Verbindungen nach Flensburg und zu anderen Orten. Zu den berühmten Fördedampfern zählt die heute noch erhaltene „Alexandra“. |
7.9.1890 | Kaiser Wilhelm II. besucht Glücksburg. Empfang der Provinz Schleswig-Holstein im Strandhotel mit dem berühmten Kaisermenü mit 10 Gängen und acht erlesenen Weinen. Kaiserin Auguste Viktoria ist häufig in Glücksburg zu Besuch, weil ihre Schwester Caroline Mathilde mit dem Glücksburger Herzog Friedrich Ferdinand verheiratet ist. |
1.4.1900 | Der Flecken Glücksburg erhält das Stadtrecht (Beschluss des Fleckensverordneten-kollegiums erfolgt am 5.1.1900, die Genehmigung des neuen Ortsstatuts durch den Bezirksausschuss am 23.3.).Der Ort zählt zu diesem Zeitpunkt bereits fast 1400 Einwohnern. Langjähriger Bürgermeister ist Asmus Bunzen. Für den Fremdenverkehr ist der Hofarzt Dr. Christian Schmid entscheidend. Die Stadtentwicklung schreitet voran. In kurzer Zeit entstehen 1895 die neue Schule auf dem Schulberg, 1897 das Postgebäude, 1902 das erste Rathaus ( heute Stadtbäckerei), 1909 die Landfrauenschule (heute Jugendaufbauwerk) und 1913 der Kreisbahnhof (heute Bücherei). In Glücksburg lassen sich viele Pensionäre und Hamburger und Flensburger Geschäftsleute nieder. |
20.8.1912 | Das Strandhotel brennt weitgehend ab. Während es im südlichen Dachstuhl schon qualmt, wird auf der Terrasse noch serviert. Ein schwerer Schlag für den Glücksburger Fremdenverkehr. |
26.5.1914 | Nach Auflösung der Ostseebad-AG erbaut die Stadt auf eigene - hohe - Kosten das neue Kurhotel, das am 26.5.1914 eingeweiht wird. |
Vom Ersten bis zum Zweiten Weltkrieg (1914-1945) | |
1914 - 1918 | Der erste Weltkrieg beeinträchtigt den Fremdenverkehr. Glücksburg wird zeitweise Garnison. Die Schlossglocken werden eingeschmolzen. Die Stadt hat durch den Krieg 67 Tote zu beklagen, fast fünf Jahrgänge der männlichen Bevölkerung! |
1918 | Die Revolution im November 1918 erreicht auch Glücksburg. Und sie ist in Glücksburg ausgesprochen höflich. Es wird für einige Tage ein Arbeiter- und Soldatenrat gebildet, Vorsitzender ist praktischerweise gleich der bisherige Verwaltungsbeamte der Stadt. Die Befürchtungen von Schlossverwalter Bessmens um die Weinvorräte und Silber- und Porzellanschätze des Schlosses erweisen sich als unbegründet. |
14.3.1920 | Bei der Volksabstimmung entscheiden sich 89 % der Bevölkerung für den Verbleib bei Deutschland. In den Zwischenkriegsjahren hat Glücksburg es wirtschaftlich schwer. Bis zur Weltwirtschaftskrise gelingt aber wieder eine Belebung des Fremdenverkehrs um das Kurhaus (früher Kurhotel) und das Strandhotel (früher Logierhaus Satz) herum. |
1933 | Auch in Glücksburg kommen die Nationalsozialisten an die Macht (über 60 % bei den Wahlen vom 5.3.). Konflikt im Militärverein zwischen dem deutschnationalen Bürgermeister Oberst Wilhelm Klein und den Glücksburger Nationalsozialisten. Klein wird als Bürgermeister von dem Nationalsozialisten Dr. Harald Boysen abgelöst. Zwar bleiben Übergriffe auf Leib und Leben in Glücksburg die Ausnahme, Schikanen gegen Andersdenkende kommen aber auch hier vor, und im Krieg müssen auch in Glücksburg Zwangsarbeiter gegen ihren Willen arbeiten. Als Boysen als Bürgermeister nach Geesthacht geht, wird Carl Brandes sein Nachfolger. Da er bald eingezogen wird, ist während der Kriegszeit der Beigeordnete und NSDAP-Ortsgruppenleiter Jes Marcussen amtierender Bürgermeister. |
1936 | Die Hanseatische Yachtschule verlegt ihren Sitz von Neustadt nach Glücksburg. |
1938 | werden Bockholm und Holnis eingemeindet. Ende des 19. Jahrhundert waren bereits Sandwig und Schausende zu Glücksburg gekommen. 1928 werden die bis dahin gesondert verwalteten Forst- und Schlossbezirke eingemeindet. 1951 kommt Ulstrupfeld hinzu. Damit kann Glücksburg insgesamt seine Fläche auf heutige 3981 Hektar nahezu vervierfachen. . |
1940 | wird Glücksburg Garnisonsstadt. Die Marineunteroffizierslehrabteilung wird von Friedrichsort nach Meierwik verlegt. Dort entstehen seit 1937 Kasernenenbauten, in der Stadt neue Wohngebiete in Ulstrupfeld und Sandwig für Offiziere, Unteroffiziere und Zivilbeschäftigte |
1939 - 1945 | Der zweite Weltkrieg verlangt Glücksburg große Opfer ab, 241 Menschen sterben. Das Stadtgebiet selbst wird nicht betroffen. Die großen Hotels und die Landfrauenschule werden Lazarette. Zunehmend kommen immer mehr Flüchtlinge aus dem Osten und aus den zerbombten Städten nach Glücksburg. Da die letzte Reichsregierung ihren Sitz in Flensburg-Mürwik nimmt, drängen zahlreiche militärische und zivile Restverbände in den Glücksburger Raum. Reichminister Speer hält sich im Schloss auf. |
5.5.1945 | Ein SS-Trupp aus Stettin ermordet auf dem Glücksburger Friedhof drei lettische Hilfskräfte, die wahrscheinlich Zeugen von Verbrechen gewesen waren. |
Die schweren Jahre nach dem Krieg (1945-1950) | |
10.05.1945 | Britische Truppen kommen nach Glücksburg, zahlreiche Häuser - vor allem in der Fördestraße - werden beschlagnahmt. |
24.5. bis 1.8.1945 | Nach dem Ende der Regierung Dönitz werden im Schloss fast 200 ehemalige hohe Militärs als Gefangene untergebracht. |
4.12.1945 | Die erste von den Briten ernannte Stadtvertretung tritt zusammen. Bürgermeister ist seit September 1945 Victor Graf Reventlow-Criminil. Er ist dänisch gesinnt wie zu dem Zeitpunkt die große Mehrheit der einheimischen Bevölkerung, während die Flüchtlinge überwiegend Anhänger der deutschen Parteien sind. Angesichts der schlechten Versorgungslage haben Stadtvertretung und Bürgermeister gewaltige Probleme zu bewältigen, die sie mit großer Tatkraft angehen. Drei Männer sind für die Entwicklung der ersten Nachkriegsjahre in Glücksburg entscheidend: Victor Graf Reventlow-Criminil, Kai-Uwe von Hassel und Philipp Petersen. |
7.11.1947 | Kai-Uwe von Hassel (CDU) gelingt es, mit einem übergreifenden Deutschen Wahlblock die dänischgesinnte Mehrheit in der Stadtvertretung abzulösen. Er wird anstelle von Graf Reventlow neuer Bürgermeister. |
1948 | Pfingsten ist das Schloss wieder instandgesetzt und wird mit einer Führung durch Friedrich Ferdinand Prinz zu Schleswig-Holstein mit 100 Teilnehmern eröffnet. Im November ist die Orangerie in ihrer klassizistischen Schönheit wiederhergestellt. Viele kulturelle Veranstaltungen des Kulturkreises finden hier statt. |
1949 | wird die neue kleine Kurverwaltung gebaut. Das erste Kurkonzert findet statt. |
18.6.1949 | Nachdem man bei der Vergabe der Spielbanklizenzen nicht zum Zuge gekommen war, versucht Glücksburg, mit dem angeblichen Geschicklichkeitsspiel Atlantis im Strandhotel zu Geld zu kommen. Nach einigen einträglichen Wochen macht der Flensburger Oberstaatsanwalt der Sache in der Nacht des 18.6. wegen verbotenen Glücksspiels ein jähes Ende. |
26.4.1950 | Bei der Wahl des neuen hauptamtlichen Bürgermeisters setzt sich der von SPD und SSW unterstützte bisherige Stadtdirektor Philipp Petersen durch Losentscheid nach mehreren unentschiedenen Wahlgängen gegen Kai-Uwe von Hassel (CDU) durch. Dieser wird Bürgervorsteher und bleibt es bis 1963. Er wird 1963 Ehrenbürger der Stadt. |
1950 | wird das Kasernengelände in Meierwik, bis dahin Unterkunft für 3000 displaced people, meist zwangsverschleppten Menschen, die nicht mehr in ihre meist osteuropäische, nun kommunistisch gewordene Heimat zurückkehren können oder wollen, von den Briten freigegeben. Es entsteht dort ein Gewerbegebiet. Weiterhin werden ein neuer Schulanbau und am Friedeholz und in Ulstrupfeld neue Wohnungen gebaut. |
Glücksburgs Wiederaufschwung und Entwicklung als Wohngemeinde und Ostseebad | |
1953 | wird das Matthias-Claudius-Heim eingeweiht, eine Familienerholungsstätte der Hamburgischen Landeskirche, die das ehemalige Kurhaus gekauft hatte. |
1960 | Anstelle des in Pension gehenden Philipp Petersen wird der Hattstedter Amtmann Hans Hansen (CDU) zum neuen Bürgermeister gewählt. Er legt seinen Schwerpunkt auf den Ausbau des Fremdenverkehrs. |
1961 | Der Aufbau der Bundeswehr führt wieder zu einer militärischen Nutzung des Kasernengeländes Meierwik. Glücksburg wird wieder Garnisonsstadt. 1961 wird Meierwik Sitz des Flottenkommandos, 1977 kommt der Such- und Rettungsdienst (SAR), 1985 ensteht das verbunkerte Hauptquartier der Flotte. |
1961 | entsteht aus der alten Seewasserwarmbadeanstalt ein kleines, für damalige Zeiten aber modernes Kurmittelhaus. Das Glücksburger Kurhaus wird renoviert und erhält eine Eingangshalle, Lese- und Spielzimmer. |
1963 | Auf dem Bremsberg wird ein neues Wohngebiet gebaut, das in den 80er Jahren erweitert wird. Im Laufe der Zeit entstehen zahlreiche neue Gebäude und Einrichtungen, die nicht alle genannt werden können, darunter alle Kirchen, Gemeindehäuser, Kindergärten, Schulen, das ADS-Waldschulheim, das DRK-Alten- und Pflegeheim, die Rentnerwohnungen, die Seniorenresidenz, Jugendräume, neue Häuser in der Gorch-Fock-Straße, das Planetarium und manche mehr. Dazu kommt auch ein Gewerbegebiet in der Flensburger Straße. Wie in vielen Orten der Ostseeküste beginnt auch in Glücksburg, begünstigt auch durch Steuersparmodelle, eine rasante Entwicklung im Fremdenverkehr. |
1968 | errichtet die Stadt das Haus des Kurgastes mit Restauration, Saal und Gästeräumen. Zuvor hatte es schon umfangreiche touristische Neugestaltungen in Holnis und in Sandwig gegeben. |
1968 | wird die Patenschaft zum Trossschiff Glücksburg begründet, es folgen die Städtepartnerschaften 1970 mit Ærøskøbing auf der Insel Ærø in Dänemark und dann 1990 mit Göhren auf der Insel Rügen. |
1971 | erfolgt die Einweihung des Meerwasserwellenbades. Die Stadt feiert das 100jährige Bestehen des Ostseebades Glücksburg allerdings genau genommen ein Jahr zu früh. |
19.11.1971 | Die Glücksburger Stadtvertretung tagt zum ersten Mal im neuen Rathaus im Stadtzentrum, das dort gemeinsam mit der Sparkasse errichtet worden ist. |
1972 | wird das neue Kurparkhotel mit Appartementhaus eröffnet. |
28.10.1972 | Das alte Kurhaus am Strand wird nach fast 90jähriger Lebensdauer „warm abgerissen“. |
1972 | entsteht in Schausende ein neues Wohngebiet, darunter zwei Wohntürme, dem 1976 ein Segelhafen des Clubs Nautic folgt. |
1974 | wird die Landfrauenschule in der Holnisstraße aufgegeben. Das Gebäude wird zu einem Mädchenheim des Jugendaufbauwerks. |
1974 | wird das neue Intermar-Hotel in Sandwig eröffnet. |
1977 | legen Bürgermeister Hansen und sein Stellvertreter als Ergebnis langjähriger Auseinandersetzungen um - nach Ansicht eines Teils von Bevölkerung und Stadtvertretung - landschaftszerstörenden Großbaupolitik im Küstenbereich ihre Ämter nieder. Hansen wird vorgeworfen, einen kritischen Rechnungshofbericht zum Wellenbad den städtischen Gremien vorenthalten zu haben. Nach den Rücktritten wird die politische Landschaft wieder ruhiger. |
16.6.1978 | Das für 900.000 DM errichtete neue Feuerwehrgerätehaus in der Bahnhofstraße wird eingeweiht. |
15.5.1981 | Im Rahmen der Glücksburger Saisoneröffnung wird bei strahlendem Sonnenschein auf der Halbinsel Holnis das neue Strandgebäude in Betrieb genommen. |
1982 | kandidiert der langjährige Bürgervorsteher Friedrich Ferdinand Prinz zu Schleswig-Holstein nicht wieder und wird durch einstimmiges Votum der Stadtvertretung der sechste Ehrenbürger der Stadt. |
21.10.1983 | Die für 3,8 Millionen DM erbaute neue Mehrzweckhalle wird ihrer Bestimmung übergeben. Sie erhält später den Namen Rudehalle und wird ein architektonisch gelungenes Zentrum für sportliche, kulturelle und gesellschaftliche Veranstaltungen. |
1984 | wird der Schlossdamm, früher eine Durchgangsstraße zum Ort, als Erholungsspazierweg neugestaltet. 1999 wird er nach dem Ehrenbürger der Stadt „Prinz Friedrich-Ferdinand-Damm“ benannt. |
5.6.1986 | Als Höhepunkt der „Internationalen Glücksburger Jazztage“ findet ein Konzert mit dem berühmten Jazzmusiker Lionel Hampton in der Mehrzweckhalle statt. Das ist nur ein Beispiel für zahlreiche kulturelle Höhepunkte in Glücksburg im Laufe der Jahre, von den Schloss- und Kirchenkonzerten bis zu den Glücksburger Spektakeln. |
14.8.1993 | Mit einem Stadtfest wird der Schinderdam - bis in die 20er Jahre ein Teich - als neues Stadtzentrum eingeweiht. Er ist Bestandteil einer ganzen Reihe von Stadtverschönerungs- und -sanierungsmaßnahmen in verschiedenen Teilen des Stadtzentrums. |
24.5.1995 | Auf dem Bremsberg kann nach sechsjähriger Bauzeit artefact, das „Zentrum für angepasste Technik und Entwicklungszusammenarbeit“, seine Arbeit aufnehmen. |
1997 | feiert die Stadt mit dem größten Fest ihrer Geschichte eine ganze Woche lang das 125jährige Jubiläum als Seebad. |
1999 | entsteht anstelle eines früheren Gasthauses das Vitalhotel Alter Meierhof. Die Restaurierung des früheren Matthias-Claudius-Heimes beginnt. Die Förderschule wird von Munkbrarup nach Glücksburg verlegt. Neben dem Sportplatz wird ein neues großes Spielgelände mit Skateranlage eingeweiht. |
18.5.2000 | Einweihung und Eröffnung des früheren Matthias-Claudius-Heims unter dem traditionellen Namen Strandhotel |
Juni bis Sept. 2000 | Artefact ist mit seinem Power-Park (alternative Energiegewinnung) Projekt der EXPO 2000. |
Juli 2000 | Glücksburg feiert „100 Jahre Stadtrecht“ mit einem großen Fest! |
Bürgervorsteherinnen und Bürgervorsteher der Stadt Glücksburg | |
Otto Herms | April 1950 |
Kai-Uwe von Hassel | 1950-1963 |
Friedrich Ferdinand Prinz zu Schleswig-Holstein-Sonderburg-Glücksburg | 1963-1982 |
Gustav Backen | 1982-1986 |
Elke von Hassel | 1986-2003 |
Ellen Hackelsperger | 2003-2007 |
Dagmar Jonas | 2014-2018 |
Dr. Christina Kieback | 2018-2019 |
Gerd Pirschel | 2019 |
Bürgermeister der Stadt Glücksburg | |
Asmus Bunzen | 1889-1914 |
Curt Fuhrmann | 1914-1919 |
Arthur Hardenberg | 1920-1922 |
Johannes Krancke | 1923-1924 |
Christian Carsten Christiansen | 1926-1932 |
Wilhelm Klein | 1932-1933 |
Dr. Harald Boysen | 1933-1938 |
Carl Brandes | 1938-1945 |
Victor Graf Reventlow-Criminil | 1945-1947 |
Kai-Uwe von Hassel | 1947-1950 |
Philipp Petersen | 1950-1960 |
Hans Hansen | 1960-1977 |
Hans-Werner Petersen | 1977-2001 |
John Witt | 2001-2007 |
Dagmar Jonas | 2008-2013 |
Kristina Franke | 2014 -heute |
Anmerkungen
Seit 1883 durfte sich der Glücksburger Ortsvorsteher Bürgermeister nennen. Bürgermeister des Fleckens Glücksburg war 1883-89 der seit 1875 als Ortsvorsteher amtierende Dethlef Eduard Brix und seit 1889 dann Asmus Bunzen. Im ersten Weltkrieg wurde der eingezogene Bürgermeister Fuhrmann lange Zeit ehrenamtlich von Dr. Christian Schmid vertreten. 1924-26 erfolgten kommissarische Vertretungen durch vom Kreis eingesetzte Verwaltungsbeamte, da sich kein Nachfolger fand, nachdem Arthur Hardenberg im Amt gestorben und Johannes Krancke bald nach Buxtehude abgewandert war. Carl Brandes wurde zu Kriegsbeginn eingezogen und dann bis Kriegsende von dem Beigeordneten Jes Marcussen vertreten. 1945-50 besaß der Bürgermeister eher die Funktion des heutigen Bürgervorstehers. Leiter der Verwaltung waren die Stadtdirektoren: Troja (1945/46), Stühmer (1946/47) und Philipp Petersen (1947-1950). Voll hauptamtlich waren die Bürgermeisterstellen nur wenige Jahre nach dem ersten Weltkrieg (bis 1924), nach 1933 und dann wieder seit 1950.
Dr. Rolf Glawischnig
Literatur |
Das älteste Buch über Glücksburg von Johann Christian Gude 1778 |
Weitere Informationen auch hier: Heimatverein der Landschaft Angeln e.V.